Warum es bis heute keinen Tag gibt, an dem ich nicht mit einem Lächeln durch meine Weinberge laufe.
Stellt euch vor, als Kind bin ich zwischen den Reben meiner Eltern groß geworden. Für mich war das schon immer ganz normal: der Duft von Trauben, die warmen Sonnenstrahlen auf den Blättern, und ja, das ein oder andere Mal habe ich heimlich genascht. Damals war’s einfach Alltag – heute ist es mein Leben. 2013 habe ich den Familienbetrieb übernommen, und seitdem verbinde ich das Wissen, das über Generationen weitergegeben wurde, mit modernen Techniken, die ich in der Weinbauschule Krems gelernt habe.
Jetzt fragt ihr euch vielleicht, wie so ein Jahr im Leben eines Winzers aussieht. Ganz ehrlich? Es ist wie ein Marathon, der im Jänner beginnt und im September ins Ziel läuft. Frostige Wintertage, heiße Sommertage und zwischendrin unzählige Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Und da rede ich nicht nur von Erfahrung und Wissen – da rede ich von Bauchgefühl. Denn manchmal ist es nicht der Kalender, der sagt, wann die Trauben geerntet werden sollen, sondern ein kleiner Instinkt, der dir zuflüstert: Jetzt ist der richtige Moment.
2016 gab’s dann ein Upgrade – unser neuer Weinkeller! Der alte war echt nicht schlecht, aber irgendwann einfach zu klein und technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Also haben wir gebaut und modernisiert, und seitdem haben unsere Weine den Raum, den sie brauchen, um sich richtig zu entfalten. Denn, mal ehrlich, guter Wein braucht Platz und Zeit, um das zu werden, was er sein soll: ein Wein mit Charakter und Seele.
Und ja, klar, wir haben ein paar Auszeichnungen gesammelt, und darüber freue ich mich natürlich. Aber die wahre Belohnung ist doch, wenn jemand einen Schluck nimmt und du in seinem Gesicht siehst, dass er gerade ein kleines Stück unserer Geschichte schmeckt. Denn genau darum geht es: Jede Flasche erzählt eine Geschichte – die Geschichte eines Jahres, eines Weingartens, eines besonderen Moments.
Also, wenn ihr das nächste Mal einen Wein von uns probiert, lehnt euch zurück, schließt die Augen und lasst euch einfach mitnehmen. Denn was ihr da im Glas habt, ist mehr als nur ein Getränk – es ist ein Stück von uns.